Das Kontrollierte Brennen ist zur Offenhaltung von Flächen geeignet, allerdings mit Einschränkungen. Zum einen führt das Brennen zu einer deutlichen Veränderung in der Artenzusammensetzung, in dem es feuertolerante Tiere sowie Pflanzenarten mit unterirdischen Erneuerungsknospen oder Rhizomen und austriebsfreudige Gehölze fördert. Gefördert werden auch Pflanzenarten, deren Samen nach Hitze- und Raucheinwirkung höhere Keimraten aufweisen (Veith et al. 2012). Weiterhin verändert sich durch diese Artenverschiebung auch die Vegetationsstruktur, da vermehrt klonale Arten auftreten und dadurch Dominanzbestände entstehen können. Und nicht zuletzt kann ein vermehrtes Auftreten entsprechender Gehölze auch zur Bildung von dichten Gebüschen und Vorwäldern führen, die mittels Kontrolliertem Brennen nicht mehr verdrängt werden können. Da dieses Management ohnehin spezielle Genehmigungen, geschultes Personal und Sonderausrüstung wie z. B. Feuerkannen und -patschen voraussetzt, sollte seine Anwendung eine Ausnahme und auf Sonderflächen wie z. B. extreme Steillagen und nicht mit Maschinen befahrbare Nassstandorte beschränkt bleiben.
Literatur: Veith, M.; Bonn, S.; Sander, U.; Albrech, J.; Poschlod, P. (2012): nachhaltige Entwicklung xerothermer Hanglagen am Beispiel des Mittelrheintals. - Naturschutz und Biologische Vielfalt 121: 1-357