Anbau auf Ackerland
Ackerland hat in den letzten drei Jahrzehnten rund 30.900 ha verloren. Das Dauergrünland hat zwischen 1990 und 2010 zunächst rund 70.000 ha verloren. Seit 2010 kamen 15.000 ha dazu. Dieser Anstieg begründet sich u.a. auf die Ausweitung der Grünlanddefinition und der Neuanmeldung von Flächen im Zuge der Förderperiode 2014-2022. Darüber hinaus wurde der Grünlandschutz in den letzten Jahren intensiviert, etwa durch die Einführung des Grünlandumbruchverbots auf Landesebene bzw. den sogenannten Greening-Vorgaben im Rahmen der Förderung.
Weiterhin gehören 2021 zur landwirtschaftlich genutzten Fläche insgesamt 47.500 ha Rebland, Obstanlagen und Baumschulen. Im Vergleich zu 2010 hat das Rebland mit zusätzlichen 1.400 ha leicht zugenommen. Die anderen Dauerkulturen – Obstanlagen und Baumschulen – verzeichnen hingegen einen Rückgang um insgesamt 500 ha.
Fruchtart | 1990 | 2000 | 2010 | 2020 | 2021 |
ha | |||||
Ackerland zusammen | 838.000 | 839.000 | 829.300 | 810.280 |
807.100 |
Getreide zur Körnergewinnung | 538.580 | 556.464 | 529.300 | 466.751 |
463.500 |
Weizen zusammen | 210.232 | 233.536 | 238.500 | 207.674 |
222.100 |
Winterweizen einschl. Dinkel | 203.062 | 227.273 | 232.700 | 202.073 |
216.900 |
Sommerweizen einschl. Hartweizen | 6.422 | 5.405 | 5.800 | 5.601 |
5.200 |
Roggen und Wintermenggetreide | 17.074 | 11.266 | 10.600 | 9.222 |
9.100 |
Wintergerste | 93.190 | 98.249 | 99.000 | 86.037 |
82.000 |
Sommergerste | 107.200 | 89.571 | 59.500 | 61.755 |
49.900 |
Hafer | 63.752 | 41.615 | 25.300 | 18.593 |
20.400 |
Triticale | 1.786 | 14.010 | 21.800 | 1.386 |
1.100 |
Körnermais (einschl. CCM) | 32.873 | 62.261 | 71.600 | 20.908 |
20.100 |
Hülsenfrüchte zusammen |
8.454 | 7.351 | 5.400 | 18.856 |
18.600 |
Hackfrüchte zusammen |
41.797 | 30.513 | 21.400 | 24.413 |
24.600 |
Kartoffeln zusammen |
10.632 | 7.846 | 5.400 | 5.549 |
4.900 |
Zuckerrüben |
23.516 | 21.098 | 15.700 | 18.710 |
19.500 |
Gartenbauerzeugnisse zusammen |
8.688 | 10.356 | 12.942 | 14.017 |
15.100 |
Handelsgewächse zusammen |
82.321 | 71.650 | 74.500 | 50.170 |
53.200 |
Winterraps |
64.213 | 63.026 | 68.200 | 40.997 |
41.800 |
Hopfen |
1.300 | 1.488 | 1.230 | 1.470 |
1.700 |
Tabak |
1.364 | 1.725 | 900 | 595 |
* |
Pflanzen zur Grünernte zusammen |
132.947 | 111.517 | 167.100 | 204.084 |
198.700 |
Getreide zur Ganzpflanzenernte |
--- | --- | 7.100 | 10.943 |
9.000 |
Silomais |
81.225 | 69.677 | 107.700 | 134.375 |
131.300 |
Leguminosen zur Ganzpflanzenernte |
42.338 | 32.050 | 35.900 | 46.176 |
47.200 |
Grasanbau auf dem Ackerland |
7.300 | 1.400 | 12.200 | 12.450 |
11.100 |
Brache | 25.200 | 51.200 | 16.700 | 31.220 |
32.400 |
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Beim Anbau der Fruchtarten auf dem Ackerland sind von Jahr zu Jahr sichtbare Reaktionen vor allem auf die veränderten Rahmenbedingungen durch die Gemeinsame Agrarpolitik zu beobachten. So haben im vergangenen Jahrzehnt die Förderung von nachwachsenden Rohstoffen für die Non-Food-Verwendung und die Preisentwicklung die Anbauentscheidungen der Landwirte wesentlich beeinflusst. Der heimische Getreideanbau hat sich von 1990 bis 2021 um rund 75.000 ha auf 463.500 ha reduziert.
Der Anbau von Hülsenfrüchten gewinnt seit Beginn der Förderperiode 2014-2022 zunehmend an Bedeutung, da die stickstoffbindenden Pflanzen oftmals zur Erfüllung der Greening-Vorgaben in die Fruchtfolge eingeplant werden. Nachdem ab dem Jahr 2008 im Zusammenhang mit der Betriebsprämie zunächst keine Flächen mehr stillgelegt werden mussten, ging der Anteil der Brachflächen stark zurück. Die Greening-Vorgaben der Förderperiode 2014-2022 waren u.a. Anlass für die Landwirtinnen und Landwirte, den Anteil der Brache-Flächen in ihren Betrieben auf 32.400 ha im Jahr 2021 zu erhöhen.
Eine starke Ausweitung der Produktionsflächen hat Mais erfahren. Mit der Verwertung von Silomais in Biogasanlagen hat sich der Anbau entsprechend dem Boom der Biogasanlagen steil nach oben entwickelt. Daneben werden zunehmend Leguminosen, Getreide und Gras zur Grünernte auf Ackerland angebaut. 2021 umfasste die Anbaufläche für Pflanzen zur Grünernte rund 199.000 ha. Diese Pflanzen werden überdies auch als Futterpflanzen genutzt.
Grafik: Anbau von Silomais - Entwicklung seit 1949
Eiweißpflanzenanbau
Die Eiweißinitiative des Landes dient dem Zweck, die heimische Erzeugung von Eiweißfuttermitteln auszubauen und die Abhängigkeit von Eiweißfuttermitteln aus Übersee zu reduzieren. Dazu gehört sowohl die Ausweitung des Anbaus von Körnerleguminosen und des Feldfutterbaus als auch die Optimierung der Grünlandnutzung.
2021 wurden auf 19.760 ha Eiweißpflanzen angebaut (Quelle: MLR Baden-Württemberg, Gemeinsamer Antrag 2021).
Weitere nützliche Downloads/Links
- Verzögerte Herbstaussaat und unterdurchschnittlicher
Zuckerrübenertrag 2023; Weniger Winterweizen und Winterraps gesät, Wintergerste legt zu, Statistisches Landesamt
Baden-Württemberg, Pressemitteilung vom 15.12.2023
- "Hülsenfrüchte im Aufwärtstrend - Mehr Bohnen
und Erbsen auf baden-württembergischen Äckern", Autor André Stütz, Beitrag im Statistischen Monatsheft 3/2023,
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
- Landtagsanfrage vom 07.03.2022, Drucksache 17/2062: Zukunft der regionalen Eiweißversorgung
- Eiweißpflanzenstrategie des BMEL
- Die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland - Betriebsgrößenstruktur und Ackerland - Landwirtschaftszählung 2020 (Storymaps der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder)
Stand 08/2022